Gegenarchivierung von Facebook

Research output: Chapter in Book/Report/Conference proceedingChapterpeer-review

Abstract

Im Artikel wird das archivarische Denken als ein Analyserahmen zur Untersuchung von Facebook vorgeschlagen. In Anlehnung an die jüngsten Debatten zum Datenkolonialismus wird argumentiert, dass Facebook dialektisch die Rolle eines neuen "Archons" öffentlicher Aufzeichnungen einnimmt, während es selbst absichtlich unarchivierbar ist. Es wird dann die Gegenarchivierung - eine Praxis, die ursprünglich dafür entwickelt wurde, sich der epistemischen Hegemonie kolonialer Archive zu widersetzen - als eine Methode vorgestellt, die eine kritische Untersuchung der Social Media-Plattform erlaubt, nachdem diese den Zugang von Forscher*innen zu öffentlichen Daten über ihre API Schnittstelle gesperrt hatte. Nachdem die Gegenarchivierung als Methode, um datafizierte Plattformen zu beforschen, definiert und begründet worden ist, werden zwei Gegenarchive als Beleg für das Konzept vorgestellt. Der Artikel schließt mit einer Diskussion der sich verschiebenden Grenzen zwischen Archivar*in, Aktivist*in und Wissenschaftler*in als ein unerlässliches Gebot der Methodendiskussion nach der Datafizierung.
Original languageGerman
Title of host publicationDigitale Kommunikation und Kommunikationsgeschichte
Subtitle of host publicationPerspektiven, Potentiale, Problemfelder
EditorsChristian Schwarzenegger, Erik Koenen, Christian Pentzold, Thomas Birkner, Christian Katzenbach
Place of PublicationBerlin
Pages133-155
Number of pages23
Volume10
DOIs
StatePublished - 2022

Publication series

NameDigital Communication Research

Keywords

  • Archiv
  • Datengewinnung
  • archives
  • social media
  • data
  • data capture
  • Daten
  • facebook
  • Soziale Medien
  • Facebook

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